Schnüffeln an der kirgisischen Grenze

Schon wieder um 5.00 Uhr aufgestanden und in die Berge gefahren. Diesmal sind wir dem Weg vom Almatiner Stausee zum Issik Kul in Kirgistan bis zur kirgisischen Grenze gefolgt. Hin und zurück eine Wanderung von 25 Kilometern und knapp 1.000 Metern Höhenunterschied.

Der Almatiner Stausee, der die Stadt mit Wasser versorgt, ist um diese Jahreszeit nur halb voll. Gut zu erkennen sind jetzt die Sedimentablagerungen, die aus den Bergen gespült werden.

     

Auf einem Kiesweg gehen wir entlang des Baches, der den See speist. Das Panorama mit den umliegenden 4.000ern ist gewaltig.

     

Eine Furt, die für geländegängige Fahrzeuge noch befahrbar ist, erweist sich für uns als zu tief. Eine Militärstreife in einem Geländewagen, die just das Wasser durchquert, als wir nach einem alternativen Übergang suchen, empfiehlt uns eine Stelle ca. einen Kilometer bachaufwärts, an der das Bachbett breiter sein soll. Tatsächlich schaffen wir hier die Durchquerung.

     

Nach einer Schranke mitten im Nirgendwo gelangen wir an eine Abzweigung Richtung Osten, die zurück über den Bach in ein Nachbartal führt. Das Schild verstehen wir nicht ganz, da der Berg Talghar eher 30 statt 7 Kilometer entfernt liegt. „M. Talghar“ ist wahrscheinlich ein Pass. Zur Linken sehen wir noch den Berg Sovetov mit 4.317 Metern Höhe. Mal sehen. Vielleicht gehen wir ihn ja in dieser Woche noch einmal an. Wir müssten dafür allerdings eine Nacht hier oben zelten.

     

Weiter geht es Richtung Süden. Der Weg wird unebener und besteht jetzt aus grobem Geröll. Es fängt an zu regnen und leicht zu hageln. Auf 3369 Höhenmetern steht mitten auf dem Weg ein Schild, das die Grenze Kasachstans andeutet. Unser Navi sagt, dass die Grenze noch einen weiteren Kilometer entfernt ist. Da das Wetter sich verschlechtert und nach der nächsten Biegung auch nichts mehr Spektakuläres zu sehen ist, posen wir noch ein wenig vor dem Schild und treten den Rückweg an.

     

Auf dem Rückweg haben wir noch Zeit, Flora und Fauna zu bewundern.

     

Frisch wie nach der ersten Minute. Nach acht Stunden Wanderung ist uns keine Erschöpfung anzumerken.

Wenn man erst einmal sieht, wie groß der Nationalpark Ile Alatau eigentlich ist, dann wird verständlich, warum man die beiden Zufahrtstäler den Picknickgästen und Skifahrern überlässt. Eigentlich ist es sogar ganz schlau, den Nationalpark mit den Eintrittsgeldern von Gästen zu finanzieren, die eh nur maximal fünf bis zehn Prozent der Fläche nutzen. Auf der gesamten Wanderung sind wir nur den zwei Soldaten im Geländewagen begegnet. Ansonsten waren wir vollkommen allein unterwegs.

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