Delphi

Über Delphi findet man eigentlich alles hier, hier und hier.

Vielleicht müsste man noch kritisch hinzufügen, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass ausgerechnet die Menschen, die die Demokratie eingeführt haben, die Geschicke ihrer Politik zum Teil einer bekifften Priesterin überlassen haben. Es scheint doch eher so, als hätten die griechischen Eliten neben der Demokratie auch gleichzeitig die Beeinflussung des Volkes mit oberflächlicher Folklore erfunden. Was heute das Fernsehen erledigt, wurde früher eben noch in Handarbeit von der Religion und dem Theater umgesetzt.

Zu unseren Eindrücken: Das Orakel von Delphi bestand hauptsächlich aus dem Apollon-Tempel (großes Gebäude im oberen Bereich), einem Theater (oben links), einigen Beratungsgebäuden (in der Mitte und oben rechts), den Schatzhäusern der griechischen Stadtstaaten (im unteren Bereich) und einigen verteilt liegenden Tempeln und Statuen:

Das einzige stehende Gebäude ist ein Tempel der Athene, der Anfang des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut wurde. Beeindruckend sind die Kritzeleien an den Wänden des Apollon-Tempels, die über die gesamte Fläche verteilt sind. Laut Beschreibung handeln sie z.T. von Sklavenfreilassungen. Z.T. sind es auch Liedtexte mit Hinweisen auf die jeweiligen Melodien. Vom eigentlichen Apollon-Tempel stehen nur noch sechs Säulen.

     

Das Museum mit den ausgegrabenen Besonderheiten bietet Artefakte wie Figuren aus der Odyssee (Odysseus, wie er sich unter ein Schaf hat festbinden lassen, um den Zyklopen zu überlisten), den Wagenlenker (eine der besterhaltensten Bronzen aus der Antike) und natürlich wieder abgeschlagene Gliedmaßen.

   

Eine der Erklärungen, warum den meisten männlichen Skulpturen das Glied fehlt, lautet wie folgt: So genannte christliche Bilderstürmer haben sie abgeschlagen, weil diese Form der Darstellung unziemlich ist.

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