Sparta von der byzantinischen Festung in Mystras aus gesehen, spärliche Überreste der Akropolis, Blick von der Akropolis auf ein römisches Odeon mit der Neustadt im Hintergrund, Blick auf die umliegenden Berge und Leonidasstatue:
Von Sparta sind nur spärliche bauliche Reste aus dem Altertum übrig geblieben, weil deren Bewohner eben spartanisch gelebt haben. Um die Sonderstellung Spartas unter den antiken griechischen Stadtstaaten zu verstehen, muss man eigentlich einmal dort gewesen sein. Im Gegensatz zu Städten wie Athen, Korinth, Argos, Theben etc. liegt Sparta weit im Landesinneren inmitten einer Ebene, die umringt ist von 2.000 Meter hohen Bergen, deren Gipfel im Winter schneebedeckt sind. Während sich die anderen Stadtstaaten in ihrer Blütezeit vornehmlich mit Seehandel und Kolonien verdingten, hatten die Spartaner fast den kompletten Peleponnes unterjocht. Um das zu bewerkstelligen, unterzogen sie sich einer strengen und konsequenten militärischen Ausbildung, deren Intensität für uns heute kaum noch vorstellbar ist. Missgebildete Kinder wurden sofort nach der Geburt entsorgt. Die Knaben wurden bereits im jungen Alter den Müttern entzogen und militärisch mit härtesten Überlebenstrainings gedrillt. Die gleichgeschlechtliche Knabenliebe zwischen einem älteren Krieger und einem Nachwuchskrieger im Kindesalter diente dabei der Stärkung der Bindung im Kampfverband und in der Erziehung. Die Spartaner hatten die Pädophilie (übersetzt: Knabenliebe) also in ihrer Kultur verankert. Heute würde man sie eine (schwule) militärische Eliteeinheit nennen. Nur so konnten sie die immer wieder aufflackernden Aufstände der Bewohner des Peleponnes, die ihnen zahlenmäßig deutlich überlegen waren, über Jahrhunderte immer wieder niederschlagen. In der ersten großen Auseinandersetzung mit Persien 480 vor Christus, in der sich die griechischen Stadtstaaten gegen den Angriff des gemeinsamen Gegners verbündeten, konnten die Spartaner ihre kriegerischen Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellen. Der Überlieferung nach haben 300 spartanische Soldaten unter ihrem Anführer Leonidas die gesamte persische Armee für mehrere Tage am Thermophylenpass aufhalten können, damit sich die restliche griechische Armee dahinter zurückziehen konnte.