In den letzten Wochen wurde ich oft gefragt, ob ich denn schon aufgeregt sei. Oder ob ich mich denn schon freuen würde. Und ob ich nicht auch ein wenig Angst hätte. Nein… tatsächlich habe ich mehr angepackt als nachgedacht, mehr organisiert als in mich hinein gefühlt. Die letzten zwei Wochen waren turbulent.
Am dritten Tag auf der Straße blicke ich fassungslos auf meine To-Do-Liste. Alles durchgestrichen. Ich krame verkrampft in den hintersten Schubladen meines Gedächtnisses. Mir fällt nichts ein. Ich will mir selbst nicht glauben und spüre Panik aufsteigen: Ich verlottere. Kontrollverlust – schon nach drei Tagen?
Nein. Natürlich nicht. Ich entspanne mich. Unser Loskommen war anstrengend, auch stressig. Doch alles ist glatt gelaufen – nicht zuletzt Dank unserer Freunde und Familien. Sie haben uns vor allem in den letzten zwei Wochen ordentlich unter die Arme gegriffen. Wir sagen DANKE fürs Kisten schleppen, Brötchen schmieren, Fliesen legen, Blumen in Pflegschaft nehmen, Essen kochen, Wäsche waschen, Wäsche aufhängen und in letzter Minute doch noch etwas Platz im Keller schaffen. Danke auch für die vielen Bücher, die mir mitfühlende Frauen ob der anstehenden wortlosen Zeit mit auf den Weg gegeben haben.
Jetzt, wo der Kopf langsam frei wird kommt die Aufregung auf ein Jahr ohne festen Wohnsitz. Die Vorfreude auf das Reisen durch mir unbekannte Länder. Die Neugierde auf all die Begegnungen. Nur Angst habe ich keine.
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