Moldawien – Karstenview

Die erste gute Nachricht: Ja, es gibt Straßen und man kann sie befahren. Die jeweils angegebenen Höchstgeschwindigkeiten stellen dabei die absolute Obergrenze dessen dar, was die Fahrbahn hergibt. Wenn man 50 Jahre nur Schlaglöcher ausbessert, dann erhält man nun einmal keine topfebene Oberfläche. Das macht Geschwindigkeitskontrollen überflüssig. Der Verkehr ist zudem gespenstisch gering. Kaum Autos auf den Straßen, überall Parkplätze – selbst in den der zweigrößten Stadt Balti. Bei einem Durchschnittseinkommen von 175 Euro im Monat nützen auch Benzinpreise von umgerechnet einem Euro pro Liter nichts.

     

     

Eindrücke aus Balti

Die zweite gute Nachricht: Die Moldawier halten ihr Land sauber. Man findet fast gar keinen Müll auf der Straße, weder auf dem Land noch in der Stadt. Die öffentliche Verwaltung scheint hier noch zu funktionieren. Im Gegensatz zu Rumänien gibt es auch keine öffentliche Armut wie bettelnde Kinder und Rentner. Selbst Pferdewagen sind eine Seltenheit. Dafür sieht man akkurat bepflanzte Äcker und jede Menge Traktoren. Die Landwirtschaft wird kommunal betrieben. Das gibt Anlass zur Spekulation. Vielleicht ist das Land gar nicht so arm, wie man als Westeuropäer denkt. Es ist eben nur nicht industrialisiert und hauptsächlich landwirtschaftlich ausgerichtet. Die Menschen haben zwar genug zu essen, können sich aber keine teuren Westgüter leisten. Da fragt man sich glatt, was Armut eigentlich ist. Wenn in einem reichen Land wie Deutschland Menschen betteln, oder wenn man in einem armen Land wie Moldawien als Besitzer eines Autos schon als reich gilt?

Anmerkung: Die Hauptstadt Chisinau bedarf eines eigenen Berichts. In dieser Riesenstadt ist alles anders.

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