Die letzten Meter vor dem Start

Der Countdown läuft. Die Möbel sind abgebaut und die Umzugskartons gepackt. Am Samstag stellen wir den Großteil unseres Hab und Guts bei guten Freunden unter. Ab Montag sind wir wohnungslos.

Die potenziellen Hindernisse für einen rechtzeitigen Start lösen sich in den letzten Tagen auf wie Frühnebel in den ersten Sonnenstrahlen. Mein Vater, der die vergangenen zwei Wochen nach einem plötzlichen Herzstillstand im künstlichen Koma lag, ist wieder wach und kann reden. Auch die Ursache – Herzflimmern – ist mittlerweile bekannt und durch den Einbau eines Herzschrittmachers zu beheben. Da er nach dem Herzstillstand bis zu 10 min nicht geatmet hat und vier Mal von den Rettungssanitätern mit dem Defibrillator wiederbelebt wurde, war bis zu seinem Erwachen nicht klar, ob sein Gehirn Schädigungen davongezogen hat. Dies scheint offenbar nicht eingetreten zu sein. Als ich gestern Abend erfahren habe, dass er wieder wach ist, habe ich erst gemerkt, wie sehr mich sein kritischer und unklarer Zustand belastet hat. Am Dienstag werden wir noch einmal zu unseren Eltern fahren und uns verabschieden.

Eine weitere Unsicherheit hat sich heute Morgen gelichtet: Unser Bus hat wieder für zwei Jahre TÜV. Ein 34 Jahre altes Wohnmobil mit Autogasanlage selber so warten und reparieren zu können, dass es ohne Beanstandungen die Hauptuntersuchung passiert, erfüllt meine Brust ein wenig mit Stolz und gibt mir noch einmal die Sicherheit, dass wir irgendwie mit dem Bus dorthin kommen, wo wir hin wollen.

Wenn jetzt nichts mehr dazwischen kommt, sind wir ab Mittwoch nächster Woche auf dem Weg über die Alpen in Richtung Kroatien, Albanien und Griechenland – dorthin, wo es jetzt noch warm ist.

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