Es gibt Orte auf dieser Welt, an denen man sich kaum traut Deutsch zu sprechen. Schindlers Museum in Krakau ist solch ein Ort oder das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz. 1,1 Mio. Menschen wurden in letzterem vergast, erschossen, erhängt, ausgehungert, vergiftet oder zu Tode gefoltert. Es ist einfach unfassbar, was Menschen anderen Menschen antun können. Trauer wechselt sich mit Wut ab, wenn man über das Gelände und durch die Gebäude geht.
Wer mit aufgebauschter Brust von sich behauptet, er sei stolz ein Deutscher zu sein, der sollte schleunigst hierher kommen und sich anschauen, was seine Eltern, Großeltern oder mittlerweile auch Urgroßeltern zu verantworten haben. Spätestens wenn man in den Raum kommt, in dem gut zwei Tonnen Menschenhaar ausgestellt sind, das den Vergasten zur Weiterverwendung in der Textilindustrie abgenommen wurde, bleibt nur noch Scham.
Wenn man betrachtet, wie sich die Deutschen in den von ihnen unterworfenen Ländern verhalten haben, könnte man meinen, ein ganzes Land hat seinen Minderwertigkeitskomplex ausgelebt. Diese irrwitzige, arrogante und menschenverachtende Geisteshaltung kann nur Folge einer Massenpsychose gewesen sein – mit den Menschen mit den größten Minderwertigkeitskomplexen an der Spitze.