Von Delphi nach Korinth

Die Thermopylen mussten wir bei Anbruch der Dunkelheit verlassen. Unser Hund hatte beim Pokerspiel beschissen und wurde von streunenden Hunden verfolgt. Zudem bekam ich eine Schwefelallergie, die sich in meinem Verdauungssystem bemerkbar machte. Wir schlugen den kürzesten Weg Richtung Süden ein und wachten ganz unauffällig auf einem Busparkplatz bei Delphi auf.

Auf der Suche nach Möglichkeiten, unsere Reisekasse aufzufrischen, lief uns ein Museum über den Weg. Hier sieht man mich, kurz bevor ich diese offenbar sehr alte und wertvolle Statue mitgehen lasse.

Leider passte sie nicht ins Auto. Im Museum suchte man bereits verzweifelt nach ihr. Also beschlossen wir, sie wieder dort aufzustellen, wo man sie ursprünglich her hatte, nämlich draußen vor dem Museum. Dabei hatten wir Glück: Das einzige Wachpersonal in dem Garten mit lauter umgefallenen Steinen schlief tief und fest.

Auf der Flucht nahmen wir noch schnell ein Erfrischungsgetränk zu uns. Für Leute wie uns hatte man hier vorgesorgt.

Natürlich zahlten wir nicht. Schließlich waren wir Bonnie, Clyde und Struppi oder so. Das machte jedoch den Wirt ganz wütend. Zu unserer Verwunderung verfügte er über das letzte Phantomas-Mobil und verfolgte uns damit. Doch nach einer kurzen Verfolgungsjagd durch das Parnassos-Gebirge konnten wir ihn mit unserem feuergrünen Spielmobil abschütteln. Er flog bei Vollgas aus einer engen Kurve und zerschellte am Bordstein.

Es war Zeit, für eine Weile unterzutauchen. Die halbe griechische Polizei war hinter uns her. Zum Glück kannte ich einen Räuberhauptmann in der Gegend. Und so fuhren wir auf holprigen Wegen immer tiefer ins Gebirge zu dem alten Haudegen Odysseas, der uns kurzfristig Unterschlupf gewährte.

Er war es auch, der die brillante Idee hatte, den Karneval in Griechenland einzuführen, um die Öffentlichkeit von unserer Flucht abzulenken. Über uns wurde mittlerweile auf allen Kanälen berichtet. In mühevoller Kleinarbeit bastelten wir Pappnasenschilder und hängten sie bei Nacht und Nebel in den Städten auf.

 

Da wir uns nicht sicher waren, ob diese Maßnahme wirklich ausreichte, ein ganzes Volk zu vernarren, zeigte uns Odysseas noch einen alten Schmugglerschleichweg am Meer entlang, auf dem wir dann endgültig entkamen.

Und so erreichten wir das freie Korinth bei Sonnenuntergang. (Leider hatte ich für diese Geschichte nur ein Bild vom Sonnenaufgang. Daher habe ich es einfach umgedreht, damit der Betrug nicht so auffällt.)

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