Auf der Máni, Peleponnes, Griechenland

Der Peleponnes ist die südlichste Halbinsel Griechenlands. Er ist geformt wie eine Hand mit drei Fingern. Nur ein ganz schmaler Landstreifen bei Korinth verbindet den riesigen Felskollos mit dem Festland. Ein abwechslungsreiches Stück Erde! Hier findet man zahlreiche berühmte Ausgrabungsorte aus der Antike (Olympia, Sparta, Korinth und viele andere – Karsten wird ausführlich und farbenfroh berichten), eine wunderschöne, karge Bergwelt mit Erhebungen von bis zu 2.400 Metern und eine beeindruckende, schroffe und eine wie ich finde teilweise noch ursprüngliche Küstenlandschaft.

Máni ist der geheimnisvolle „Mittelfinger“ des Peleponnes. Ein magischer Ort wie ich finde. Das gewaltige Taýgetos-Massiv trennt die Halbinsel von dem restlichen Peleponnes. Die Halbinsel war daher über Jahrhunderte hinweg schlecht zu erreichen. Nikolas aus Korinth, den wir am Strand von Náfplio kennenlernten und dessen Eltern auf der Máni leben, bestätigte, was mein sonst nicht sehr zu empfehlender Reiseführer auch schon meinte: Die Bewohner Mánis entwickelten durch die Abgeschiedenheit eine eigene kulturelle Identität. Man beschreibt sie als eher verschlossen, selbstbewusst und „grundehrlich“.

Architektonisch fallen einem in Máni die zahlreichen Familienfestungen mit hohen Spitztürmen auf. Weil sie in vergangenen Zeiten kaum Feinde von außerhalb hatten – Máni war im Gegensatz zum Rest von Griechenland nie von den Türken besetzt – bekämpften sich die einflussreichen und wohlhabenden Familien in blutigen Fehden gegenseitig.

Mein Reiseführer ist übrigens das Reisehandbuch Griechenland aus dem Michael Müller Verlag. Normalerweise schätze ich Reiseliteratur aus diesem  Verlag sehr. Selbst im direkten Vergleich mit dem Lonely Planet hat er mich mehrfach überzeugt. Dieser 950 Seiten starke Griechenland-Kompakt-Führer ist allerdings enttäuschend. Oft fehlen Adressen, Anfahrtsbeschreibungen, Öffnungszeiten sind unvollständig oder gelten im Winter nicht. Auch inhaltlich ist er lückenhaft und verwirrend aufgebaut. Aber das nur am Rande.

Weitere Impressionen für euch aus Kardamíli, an der Westküste von Máni.

     

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